Egal ob romantische Komödien, elegante Ballette oder klangvolle Opern. Das Staatstheater Karlsruhe bietet ein breites Band an Unterhaltung aller Art. Ob mit der Familie, Freunden oder sogar der Schulklasse, es gibt für alle ein passendes Programm.
So waren ein Teil der K2 im Oktober in dem allseits bekanntem Stück “Romeo und Julia”. Doch es war keine Standard Vorstellung. Denn in dieser Fassung des weltbekannten Stücks von William Shakespeare wird die Story vom fünften zum ersten Akt hin erzählt, und, um das Erlebnis noch einzigartiger zu machen, durchlebt der Zuschauer während der Vorstellung verschiedene Zeitepochen. Das Stück startet mit dem fünften Akt, der in der Renaissance spielt und geht mit dem vierten Akt im Rokoko weiter. Die nächsten beiden Akte behandeln die 1920er und 1980er, bevor das Schauspiel im ersten Akt in einer futuristischen Atmosphäre endet. So hat die Schauspiel Direktorin Anna Bergmann es geschafft, dem berühmten Stück eine neue Note zu verleihen, die das Zuschauen nur umso interessanter macht.
Bevor man sich dazu hinreißen lässt, die Vorstellung zu besuchen, sollte man sich jedoch bewusst machen, dass es sich hier um ein 3 1/2 Stunden langes Stück handelt. Und auch wenn die wechselnden Bühnenbilder und Outfits immer wieder aufs Neue die Aufmerksamkeit des Zuschauers wecken, fragt man sich nach 1 1/2 Stunden doch so langsam, wann den nun die Pause angesetzt ist. Wenn die Pause nach 2 Stunden ununterbrochenem Schauspiel dann kommt, nimmt man sie sehr dankend an und geht sich die Beine vertreten oder etwas zu Essen oder Trinken kaufen. Die 30-minütige Unterbrechung war schnell vorbei und im Theater ist nun Endspurt angesagt. Die letzte Stunde von Romeo und Julia vergeht wie im Flug und ehe man sich versieht, endet das Stück auch schon in einem großen Finale, beziehungsweise bei Akt eins.
Auch wenn sich das Stück an einigen wenigen Stellen etwas gezogen hat, ist es dennoch definitiv einen Besuch wert. Die abwechslungsreiche Gestaltung der Bühne und die schauspielerische Kompetenz der Akteure hat die Vorstellung zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht.
Im Januar des neuen Jahres war ein weiterer Theaterbesuch angesetzt. Diesmal ging es um die unvergleichliche Marilyn Monroe in den Stück mit dem Namen „Miss Golden Dreams”. Von Kindesbeinen an wurde die Lebensgeschichte der weltweit bekannten Ikone erzählt, mit der Besonderheit, dass die Besetzung nur aus Frauen bestand. Jede Rolle, unabhängig ihres Geschlecht, wurde von einer weiblichen Schauspielerin besetzt. So entstand eine durchaus unterhaltsame Inszenierung der teilweise ernsten Themen die diesen ihre Schwere genommen und den Theaterbesuch angenehm gemacht hat.
Das Stück beruht auf dem Roman „Blonde”, welches die Autorin Joyce Carol Oates zu einer Theatervorstellung umschrieb. Vor allem das Innenleben der jungen Norma Jeane Baker, später bekannt als Marilyn Monroe, kommt gut zum Vorschein. Man fühlt als Zuschauer regelrecht mit ihr, durchlebt die Schwierigkeiten, die sie meistern musste, als wäre man selbst live vor Ort gewesen und bekommt gelegentlich auch Gänsehaut bei den besonders emotionalen Momenten.
Generell handelt es sich hier um ein sehr bewegendes Stück, das die beispiellose Entwicklung einer selbstbestimmten jungen Schauspielerin mit einem Traum im America der 1950er zeigt. Die zweieinviertel Stunden lange Vorstellung ist definitiv empfehlenswert und für alle ab einem Alter von 16 Jahren geeignet.
Das Staatstheater Karlsruhe bietet eine breite Auswahl an Programmen, bei denen jede/r etwas passendes finden wird. Durch unsere Schule haben viel K2er tolle Chancen bekommen, etwas von der Vielfalt des Staatstheater mitzunehmen und unvergessliche Erinnerungen zu sammeln. Durch diesen Artikel sollen ein paar dieser Erinnerungen geteilt werden. Und vielleicht dient er ja auch als Inspiration für Einige, selbst dem Theater mal einen Besuch abzustatten ;).