Der KSC beendete die Saison auf Platz 5 in der 2. Bundesliga, ein Platz den man so in der Hinrunde nicht erwartet hatte. Zumal nicht nach dem kurzfristigen Abrutschen auf die Abstiegsplätze. Doch das gehört bei dem Tabellen 2. der Rückrundentabelle nun der Vergangenheit an. Die Badener schlagen jetzt auch die Großen, sind beflügelt. Hier lest ihr alles über die vergangene emotionale KSC-Saison und das kommende Transferfenster:
Die Saison 2023/24 begann sofort mit einem großen Highlight, der Einweihung des neuen, größeren und moderneren Stadions, dem BBBank Wildpark (34.302 Plätze). Mit einem eindrucksvollen Gast, dem mehrmaligen Champions-League Sieger Liverpool, feierte die blau-weiße Familie dieses Großereignis. Und bereits da überzeugte der neu aufgebaute KSC-Kader und gab zahlreiche Kostproben von der enormen Qualität in den eigenen Reihen. Durch Traumtore von Comebacker Lars Stindl und Sebastian Jung brachte der KSC sich lange selbst auf die Erfolgsspur, wurde am Ende dennoch mit 2:4 geschlagen. Bereits da war die Euphorie riesengroß.
Das erste Auswärtsspiel beschleunigte dieses Feeling noch mehr, ein 3:2 Erfolg bei Aufsteiger Osnabrück, dann ein spätes 2:2 im Heimspiel gegen den HSV. Doch dann machte der DFB-Pokal den blau-weißen einen Strich durch die Rechnung: Mit einem knappen 1:2 musste man sich Drittligist Saarbrücken, späterer Halbfinalteilnehmer, geschlagen geben. Die Enttäuschung darüber machte sich dann auch schnell in der Liga breit, ein 0:1 in Wiesbaden war so nicht geplant. Die kommende 2:0 Erleichterung gegen Braunschweig nur ein kurzer Hoffnungsschimmer für den KSC, denn danach musste man sich mit einigen Niederlagen durch weitere Spiele kämpfen. Den Anfang dieser Serie machte man beim Angstgegner in Düsseldorf, ein am Ende verdientes 1:3 trotz früher Führung. Mit einem negativen Ergebnis dann in das, vor Allem für die vielen Fans wichtiges Spiel, das Heim-Derby gegen den 1.FC Kaiserslautern. Ein frühes FCK-Tor konnte Wanitzek per Elfmeter ausgleichen, mehr als ein Unentschieden sprang für die Badener allerdings nicht heraus. Und auch im kommenden Spiel im Frankenland, bei der SpVgg Greuther Fürth konnte der KSC seine Tore und Führungen nicht verwalten: 3:4. Doch den Tiefpunkt erreichte das Ganze erst im nächsten Heimspiel zuhause, ein 0:2 gegen Holstein Kiel, das auch durchaus hätte höher ausfallen können. Die wahrscheinlich schlechteste Leistung der laufenden Saison. Mit viel Respekt und Abstiegsangst im Rücken fuhr man dann nach Magdeburg, wo Fabian Schleusener zwar ein spektakuläres 40-Meter Tor erzielen konnte, seinen KSC aber nicht zu einem wichtigen 3-er führen konnte (1:1). Doch dann der kurzfristige Befreiungsschlag: Ein eindeutiges 3:0 gegen Absteiger Schalke 04, eine KSC-Mannschaft, die so befreit aufspielte, als wäre man Tabellenführer. Dann ans Millerntor: Tabellenführer St.Pauli wartete, eine Nummer zu groß für den KSC? Nur ganz knapp. Ein 1:0 konnte man nicht verwalten und wurde ganz spät mit dem 1:2 bestraft. Doch die Leistung spricht für sich, für das Heimspiel gegen Paderborn hatte die ganze Stadt große Ansprüche an das Team: und wurde klanglos mit 0:3 enttäuscht. Bereits zu diesem Zeitpunkt machten sich erneut die Gerüchte breit, der KSC und sein Chefcoach Christian Eichner hätten keine gemeinsame Zukunft. Die Gerüchte wurden unterbrochen von einem weiteren Großereignis für alle blau-weißen Fans: Das erste Fanfreundschaftsduell gegen Hertha BSC im großen Olympiastadion seit über 13 Jahre. Doch auf dem Platz sollte das freundschaftliche Verhältnis beider Mannschaften für 90 Minuten ruhen. Der KSC ging mal wieder mit 1:0 in Führung, mit fleißiger Mithilfe der Berliner Freunde (Redaktion: Eigentor). Doch Karlsruhe wäre bekanntlich nicht Karlsruhe, wenn man diese Führung so halten könnte. Fabian Reese und Florian Niederlechner schossen die Hertha noch vor der Pause zur 2:1 Führung, der KSC zu diesem Zeitpunkt enorm tief im Keller. Doch der Samstagabend nahm für alle Badener doch noch ein einigermaßen schönes Ende, als der eingewechselte Leon Jensen, übrigens ein Berliner Jung, den KSC mit einem am Ende schmeichelhaften Unentschieden belohnte. Trotzdem zu wenig?
2. Bundesliga: KSC bejubelt späten Ausgleich gegen den HSV | sportschau.de
Genug der Trauerreden und der schlechten Ergebnisse, die Überschrift heißt “…Und dann doch vorne”. Wo dieser Aufschwung seinen Anfang nahm? Na, gegen Nürnberg. Am 14.Spieltag wurden alle Fans für die tolle Stimmung belohnt…und das bereits nach nur 12 Sekunden durch den quirligen Paul Nebel. Spannend wurde es zwar, als Can Uzun den FCN nach 61 Minuten nochmal ran brachte, doch der zuvor mit Pech agierende Fabian Schleusener sorgte im gesamten Stadion nach dem 2:1 für riesige Erleichterung (70.). Und anschließend: Damen und Herren, Vorhang auf für unseren Lieblings – Georgier Budu Zivzivadze”. Eingewechselt in der 81.Minute traf er bereits in der 89. Minute zunächst aus der Drehung, 5 Minuten später dann sehenswert mit Tor-des-Monats Vibes aus spitzem Winkel ins kurze Eck. (90+4) Die emotionale Kehrtwende erweiterte sich auch im zweiten Heimspiel binnen einer Woche gegen Hansa Rostock. Einen Doppelschlag von Junior Brumado (16.) und Ex-Karlsruher Damian Roßbach (34.) konnte man durch die Frankfurter Leihgabe Igor Matanovic ganz kurz vor der Pause den Anschlusstreffer erzielen (44.). Und als dann bereits alles verloren schien, erlöste mal wieder Budu Zivzivadze den KSC aus seinem Albtraum mit einen sehenswerten Stolpertor nach 81 Minuten. Ein spektakulär aufgeholtes Unentschieden sollte es auch die Woche darauf geben…nur vom falschen Team. Gegen Hannover 96 sah es für den KSC nach einem Eigentor von Halstenberg (11.) und einer Bude von Lars Stindl (53.) sehr lange äußerst gut aus für den KSC. Doch ein bissiger Andreas Voglsammer (72.) und der ganz späte Sei Muroya (90+1) liesen die Jubeltraube des KSC verblassen. Einen gelungenen Abschluss der Hinrunde bekam der BBBank Wildpark im Heimspiel gegen die SV Elversberg dann aber doch noch zu sehen. Dzenis Burnic (6.) mit einem Abstaubertor und Zivzivadze (16.) in Budu-Manier brachten den KSC früh in Führung. Ein Anschlusstreffer der Bayern-Leihgabe Paul Wanner (29.) machte Igor Matanovic mit seinem Tor nach 53 Minuten schnell vergessen. Luca Schnellbacher machte es für die SVE dann zwar nochmal spannend, doch die Oberhand behielt der KSC (63.)
Die Rückrunde war geprägt von Erfolgserlebnissen: Ein 2:1 zu Hause gegen Osnabrück, während dem man vor Allem dem überraschend verstorbenen Hertha-Präsidenten Kay Bernstein gedachte und ein überraschend und überragendes 4:3 auswärts beim HSV, das außerdem der erste Auswärtssieg im Volksparkstadion seit satten 32 Jahren war. Ein 2:2 gegen Wiesbaden, sowie ein enttäuschendes und blasses 0:2 in Braunschweig später, was einer der wenige Ausfälle der zweiten Saisonhälfte war, gelang der blau-weiße Verein gewissermaßen wieder in Siegesdruck. Ein 2:2 gegen die Fortuna Düsseldorf erreichte jenes zwar nicht, war im Blick auf die letzten gespielten Partien gegen den späteren Relegationsteilnehmer allerdings ein voller Erfolg. Und dann: Die Magie von Marvin Wanitzek, Igor Matnovic, Paul Nebel und natürlich Budu Zivzivadze. Der KSC gewinnt außergewöhnlich mit 4:0 auf dem Betzenberg beim Auswärtsspiel des großen Rivalen aus Kaiserslautern. Große Freude vermischt mit Euphorie, dann kann etwas Unglaubliches entstehen: Wie auch beim darauffolgenden Heimspiel gegen die Spielvereinigung Greuter Fürth. Das gleiche Ergebnis, der Sieger dieses Mal aber der Heimclub. 2x Igor Matanovic und 2x der eingewechselte Fabian Schleusener. Das folgende Auswärtsspiel an der Förde bei Holstein Kiel wird dem KSC wohl leider lange schmerzhaft in Erinnerung bleiben. Ein äußerst unglückliches 0:1, ausgerechnet durch einen abgefälschten Schuss besiegelten die 0 auf dem Punktestand des KSC während der Heimreise. Und dann: Ein spektakuläres 7:0 gegen den 1.FC Magdeburg, Vereinsrekord eingestellt. Wenn ihr dazu Einzelheiten lesen wollt, schaut doch mal hier rein:
#eimspiel live: KSC deklassiert den 1. FC Magdeburg – #umboldt-Blog (unserhumboldt.de)
Anschließend fielen nicht mehr ganz so viele Tore: 0:0 gegen Schalke, dafür aber ein sensationelles 2:1 gegen den Tabellenführer und später jetzt auch Meister St.Pauli. Nicht erst da war der Wildpark ein Hexenkessel. Der Klassenerhalt so gut wie besiegelt, ging nun etwas die Luft raus. Das ereignislose 1:1 in der Home-Deluxe Arena bei Paderborn spricht eben dafür.
“Gute Freunde kann niemand trenne, gute Freunde sind nie allein” – Heimspiel gegen Hertha BSC. Dieses Mal kein Unentschieden, sondern ein KSC-Sieg mit 3:2 durch Tore von Marco Thiede, Igor Matanovic und Marvin Wanitzek. Anschließend der verdiente Auswärtserfolg in Nürnberg, wo der KSC bereits in Abschiedsstimmung die wehmütigen abgehenden Profis verabschiedete. So auch beim 2:1 Erfolg in Rostock. Zum letzten Heimspiel gegen Hannover 96, wo die Verabschiedung aller Spieler rund um den Kapitän Jerome Gondorf in den Mittelpunkt rückte, vergab der KSC einige Chancen und haderte zudem mit einer kritischen Leistung des Schiedsrichters. Echte Fußballromantik gab es dann noch bei Lars Stindls letztem Torerfolg während dem Auswärtsspiel in Elversberg. Ein eindrucksvolles 3:0 – was ein Schlusspunkt!
30. Spieltag: KSC – Hertha BSC: KSC – MEINE HEIMAT.
Verabschieden muss sich der KSC nach dieser Saison von Ersatzkeeper Kai Eisele, der bereits stark mit Hansa Rostock in Verbindung gebracht wird, Kämpferherz Marco Thiede, sowie den Dauerverletzten finnischen Nationalspieler Daniel O’Shaugnessy und Philipp “Pipo” Heise. Im Mittelfeld wird sich Paul Nebel verabschieden, der sehr wahrscheinlich zu seinem Club nach Mainz zurückkehrt. In der Offensive müssen wir die schmerzhaften Verluste von Igor Matanovic (Rückkehr nach Frankfurt) und Tim Rossmann (Düsseldorf) hinnehmen. Und natürlich der Abschied von unserem langjährigen Kapitän Jérôme Gondorf, der jetzt in Stupferich kickt, dem ehemaligen Nationalspieler Lars Stindl und Daniel Brosinski, bei dem sich der Karrierenkreis hier schließt.
Bereits bekannt ist, dass Benedikt Bauer (Spielvereinigung Unterhaching), Aki Koch (Mainz U19) und Noah Rupp (Zürich) in die Fächerstadt wechseln. Die Kaufoption des Linksverteidiger David Herold (ursprünglich Bayern München) wurde von Sebastian Freis erfolgreich gezogen. Weitere Gerüchte um Robin Heußer (Wiesbaden), Felix Lohkemper (Nürnberg) und Förster (Bochum) werden noch zu behandeln sein.
Im DFB-Pokal muss der KSC kommende Saison mal wieder ans Lotter Kreuz zu Sportfreunde Lotte.
Wir wünschen uns ein tolles KSC-Team für die kommende Saison, dass der BBBank Wildpark genauso spannend und ereignisreich wie letzte Spielzeit wird und das der Support unserer Fans sowohl zuhause als auch auswärts weiterhin so atemberaubend bleibt. Auf ein Neues, 2024/25!